Samstag, 22. Januar 2011

Gedichtinterpretation Blaue Hortensie

Bei der Blauen Hortensie von Rainer Maria Rilke handelt es sich um ein Dinggedicht.
Das Gedicht ist mit seinen zwei vierzeiligen und zwei dreizeiligen Strophen nach einem Sonett aufgebaut. Rilke beschreibt das Aussehen und die Farben einer oder mehrerer blauen Hortensien. Er umschreibt dabei wesentliche Merkmale im Zyklus der Hortensie und der Natur. Meiner Meinung nach kann man diesen Lebenszyklus auf das Leben des Menschen und dessen Vergänglichkeit übertragen, da auch immer wieder menschliche Objekte darin vorkommen und somit auch ein Bezug zum Leser entsteht.

Das Gedicht ist streng strukturiert aufgebaut. Es hat zwei vierzeilige und zwei dreizeilige Strophen und besteht vorallem aus umarmenden und Paarreimen. Das Metrum wird von Anfang bis Ende in einem fünfhebigen Jambus durgehalten. Auch bei der Wortwahl sind viele Auffälligekeiten zu endtdecken. Rilke wollte sich nicht nur des bereits bestehenden Wortschatz bedienen, da er glaubte nicht alles mit diesen Wörtern ausdrücken zu können. Deshalb hat er Neologismen in das Gedicht eingebaut wie z.B. ’’Nichtmehrgetragenes’’ (Z.10) oder ’’verneuen’’ (Z.12). Das Gedicht beginnt mit einer verblassten Hortensie und vertrockneten Blättern. In der zweiten Strophe verblassen die Farben immer mehr und in der dritten Strophe gelangt das Gedicht an seinen Tiefpunkt. In der vierten Strophe kommt ein unerwarteter Wendepunkt, das Blau verneuert sich und die Hortensie blüht neu auf. Diese vier Strophen könnten für die verschiedenen Jahreszeiten oder aber, da man nicht weiss ob es sich um die gleiche Dolde handelt auch für den Tod und neues Leben stehen. Wie es in der Natur Höhe- und Tiefpunkte gibt, findet man die auch im menschlichen Leben. Meiner Meinung nach ist die Hortensie ein Symbol für den Menschen. Im Gedicht geht es um eine verwelkte Hortensie, was ich auf einen alten, dem Tod nahen Menschen übertrage. Die erste Strophe beginnt mit ‘‘So wie das letzte Grün in Farbentiegeln‘‘. Grün ist die Farbe der Hoffnung, die der Mensch immer mehr verliert, wenn er weiss, dass er bald sterben wird. Die Blätter werden als trocken stumpf und rau beschrieben (Z.2), was für mich nach abgenutzt und alt klingt. Die Stellen ‘‘die ein Blau nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln.‘‘ (Z.3+4) und ‘‘Sie spiegeln es verweint und ungenau, als wollten sie es wiederum verlieren‘‘ (Z.5+6) könnten für vage Erinnerungen an lang zurück liegende Zeiten stehen. Auch die erwähnten Briefapiere (Z. 7) sind ein Zeichen für Erinnerungen und alte Bekanntschaften. In der dritten Strophe ist der Bezug zum Menschen am stärksten bemerkbar. Durch die Kinderschürze (Z.9) und vorallem das man (Z.11) kann man darauf schliessen, dass das Gedicht mit dem Menschen zu verbinden ist. Die Kinderschürze könnte erneut auf alte Kindheitserinnerungen hinweisen. ‘‘Nichtmehrgetragenes, dem nichts mehr geschieht‘‘ (Z.10) ist für mich der endgültige Tod des Menschen, weil der Mensch von all seiner Last befreit wird und nichts mehr auf dem Herzen zu tragen hat. Ihm kann jetzt nichts mehr geschehen, da er erlöst ist. Die elfte Zeile bestätigt das Ende des Lebens noch einmal und will uns klar machen, wie schnell das Leben vorbei sein kann (''eines kleinen Lebens Kürze''). In der vierten Strophe geht es um ein plötzliches Aufblühen der Hortensie, das Blau verneuert sich und auch das Grün wird wieder kräftiger. Meiner Ansicht nach steht dieses Aufblühen für das Leben nach dem Tod. Der Mensch wurde erlöst und hat nun das ewige Leben im Paradies erlangt. Ich denke deshalb heisst es auch ‘‘Doch plötzlich scheint das Blau sich zu verneuen in einer von den Dolden…‘‘. Das verneuen des Blaus weist eher nicht auf den Frühling hin, denn dann würde sich ja das Blau aller Dolden erneuern. In diesem Fall ist es aber nur eine Dolde, was ich auch auf nur einen Menschen beziehe. Das Blau ist eines der wichtigsten Elemente dieses Gedichts. Ich denke es steht für das Leben und die Freiheit, am Anfang ist das Blau verwaschen und wird nur von ferne gespiegelt. Das ist die Zeit kurz vor dem Tod, der Mensch ist alt und müde vielleicht auch krank. Er mag nicht mehr Leben und es scheint als wolle das Leben auf Erden jeden Moment zu Ende gehen (Z.6 ‘‘als wollten sie es wiederum verlieren‘‘). In Zeile 7 kommt das Blau erneut vor im Zusammenhang mit den Briefpapieren (‘‘wie in alten blauen Briefpapieren‘‘). Die Briefpapiere sind Erinnerungen an das Leben, vielleicht auch Liebesbriefe aus alten Zeiten. In der dritten Strophe wird das Blau gar nicht erwähnt, was noch mehr auf einen Tod hinweist. Doch dann in der vierten Strophe scheint das Blau sich plötzlich zu verneuen, was bedeutet, dass nur das irdische Leben vorbei ist, es aber auch ein Leben nach dem Tod gibt. In der letzten Zeile (‘‘ein rührend Blaues sich vor Grünem freuend.‘‘) kann man den neu gefassten Lebensmut und die zurückgekehrte Hoffnung erkennen.

Die Hortensie steht also als Symbol für den Menschen und dessen Vergänglichkeit. Das Gedicht wird trotz seiner strengen Struktur, sehr von der Farbe Blau geleitet und geprägt. Die Aussage des Gedichts verstehe ich so, dass auch wenn man die Hoffnung schon lange aufgegeben hat, immer wieder bessere Zeiten kommen und dass der Tod nicht das endgültige Ende ist. Er ist nur ein Tief- oder Wendepunkt in unserem Dasein.

Dienstag, 23. November 2010

Gesang der Geister über den Wassern

Wie ergeht es dem Menschen?
Der Mensch kommt vom Himmel zur Erde nieder. Bei der Geburt ist er noch rein und sein Leben ist noch ungewiss. Sein Leben verläuft anfangs ruhig und beschützt, bis er etwas herangewachsen ist. Dann beginnt das Leben immer schneller zu verlaufen und der Mensch muss sich alle Mühe geben um nicht abzustürzen. Das Leben hat viele Höhen und Tiefen. Jeder Mensch geht seinen eigenen holprigen Weg, auf dem er viele Hindernisse überwinden muss. Sein Leben kann er nicht allzusehr beeinflussen, da das Schicksal ihn führt und sein Leben formt. Der Mensch wird immer älter und mit der Zeit wird das Leben ruhiger und langsamer. Auch er selber verliert an Geschwindigkeit und Energie. Er wird gebrechlich und kommt langsam zur Ruhe. Sein Leben schleicht langsam dahin und er verbringt die letzte Zeit seines Lebens an einem ruhigen, friedlichen Ort. Wenn er seinen letzten Tag auf der Erde verbracht hat, steigt seine Seele in den Himmel auf. Von dort aus wird sie irgendwann wieder auf die Erde zurück kehren und in Gestalt eines anderen Menschen das Ganze noch einmal durchleben. Das Dasein der menschlichen Seele hat also kein richtiges Ziel oder ein Ende, es gibt keinen Punkt an dem es nicht mehr weiter geht. Es ist ein Kreislauf der nie aufhört.

Dienstag, 21. September 2010

Die erdolchte Taube und der Springbrunnen

Sanfte,erdolchte Figuren, mit ihren lieblich blühenden Lippen
Mia, Mareye, Yette, Lorie, Annie und du Marie
Wo seid ihr, oh ihr jungen Mädchen
Nahe des Springbrunnens, weinend und betend
Diese schwärmende Taube
All diese einstigen Erinnerungen
Oh meine Freunde, die in den Krieg gezogen sind
Springen zum Himmel
Und eure Blicke im ruhenden Wasser
Sterben melancholisch
Wo sind Braque und Max Jacob
Derain im grauen Auge, wie die Morgendämmerung
Wo sind Raynal Billy Dalize
Deren Namen hallen
Wie die Schritte in der Kirche
Wo ist der lebensfrohe Cremnitz
Vielleicht sind sie schon tot
Mit Erinnerungen ist mein Geist erfüllt
Der Springbrunnen überflutet meinen Schmerz
Sie sind in den Krieg gezogen, im Norden bekämpfen sie sich jetzt
Der Abend endet im blutigen Meer
Gärten, in denen die kriegerischen Oleanderblüten blühen

Sonntag, 4. Juli 2010

Das Wunder von Andermatt

Ich war im Dorfladen und bin jetzt mit meinen schweren Taschen auf dem Weg nach Hause, als ich hiner mir eine Stimme höre:"Baschi!" Es ist Eugen Melotti, dem die zwei grossen Skilifte und auch die Skiwerkstatt gehören. Ich bleibe stehen und warte, bis er mich eingeholt hat. Wir plaudern über dies und das, bis wir schliesslich, wie könnte es anders sein, zum Thema Sawiri kommen. Wie erwartet will Eugen wissen, wie ich mich denn nun entschieden habe:"Willst du jetzt tatsächlich deinen alten Stall stehen lassen?"

"Natürlich, wo soll ich denn sonst mein Vieh unterbringen. In den Villen der Touris sind die Kühe wohl kaum willkommen."

Eugen antwortet mit gereiztem Ton:"Ach das Vieh. Wer braucht denn noch Vieh, wenn hier erstmals die Villen stehen, strömen die Leute nur so hierher, aus aller Welt, und mit ihnen auch das Geld."

Da gehts schon wieder los, Geld, Geld und nochmal Geld. "Du denkst mal wieder nur an deinen Gewinn. Ab er wie es dann hier aussieht, wenn jährlich mehrere tausend Touristen hier aufkreuzen, hast du dir wohl noch nie überlegt. Hast du eien Ahnung, was die hier alles haben wollen? Denen reicht die schöne Landschaft und die frische Luft nicht. Die wollen den gleichen Luxus, den sie auch zu Hause haben. Und wo bleiben dann wir? Unsere Bauernbetriebe können wir gleich dicht machen. Unsere Heimat wird untergehen."

"Jetzt spiel nicht alles so rauf. Ihr Bauern denkt mal wieder nur an euch. Wegen den paar Bauernhöfen. Denk mal an die vielen Arbeitsplätze, die durch dieses Projekt geschaffen werden. Das ist DIE Chance für unser Tal. Die Gegend hier wird richtig aufblühen."

"Du denkst mal wieder nur ans Geld, ein richtiger Güllener bist du."

"Ein was?"

"Ein Güllener. Hast dich wohl noch nie richtig mit der schweizer Literatur befasst. Dürrenmatt-Der Besuch der alten Dame, ist eine interressante Geschichte."

"Hab schon davon gehört, aber was hat das hiermit zu tun?"

"Mehr als du denkst. Merkst du denn nicht was hier vor sich geht? In unserem Fall ist es keine alte Dame sondern ein reicher Ägypter, der hier reinplatzt und alles durcheinander bringt."

"Du kannst doch die alte Zachanassian nicht mit Sawiri vergleichen! Die alte Dame forderte einen Mord, Sawiri hingegen will uns nur helfen."

"Wie kannst du dir da nur so sicher sein. Siehst du denn nicht, wie er das ganze Volk mit seinen Plänen betört? Sein Ziel ist nicht uns zu helfen, ihm geht es ums Geld. Er will nur Gewinn machen und zwar auf unsere Kosten. Und er hat sogar Erfolg damit. Immer mehr Leute wechseln auf seine Seite, weil sie der Verlockung des Geldes nicht widerstehen können. Du hast recht, wir nehmen nicht die Schuld eines Mordes auf uns, aber die der Zerstörung unserer Existenz. Wir sind kein Haar besser als die Güllener."

"Findest du nicht, du übertreibst ein bisschen? Es geht hier nur um eine Ferienanlage, nicht um einen Mord."

"Oh nein! Es geht hier nicht NUR um eine Ferienanlage. Es geht ums Überleben unserer Heimat und unserer Tradition!"

"Baschi, jetzt komm mal wieder runter. Wegen ein paar Touris mehr oder weniger, geht unsere Heimat nicht gleich unter."

Ich sehe ein, dass es keinen Sinn hat noch länger mit Eugen über dieses Thema zu diskutieren.
"Wenn du meinst. Aber bei mir muss sich dann niemand beklagen. Ich habe dich gewarnt."
Ich nehme meine Taschen und mache mich wütend auf den Weg nach Hause.

Samstag, 3. Juli 2010

Warum brauchen wir Metaphern?

Wir brauchen jeden Tag ettliche Metaphern ohne es zu merken. Wir helfen so einerseits unserem Zuhörer sich ein besseres Bild machen zu können. Dabei ist aber nicht vorgegeben, wie dieses Bild aussehen soll. Das iegt ganz allein bei seiner Fantasie und Vorstellungskraft. Da Metaphern jederzeit neu erschaffen werden, bringen sie auch eine gewisse Spannung und Leben in ein Gespräch oder Text. Ich denke aus diesem Grund sind sie auch bei Schriftstellern sehr beliebt. Sie wollen den Leser anregen mitzudenken. Durch Metaphern bewirken sie, dass der Leser seine eigenen Ansichten und Vorstellungen aufbaut. Eine Metapher dient lediglich dazu, einen Anstoss oder eine Idee zu geben, was man schliesslich daraus macht, liegt bei jedem selbst.
Einige Metaphern sind aber schon zu festen Ausdrücken geworden und in unseren Grundwortschatz übergegangen. Wie zum Beispiel der Ausdruck "Schnee von gestern" (Eine Sache die schon lange her ist). Jeder versteht, was damit gemeint ist und es werden einem dabei lange Erklärungen erspart. Solche redensartlichen Metaphern vereinfachen vorallem unsere Kommunikation.

Sonntag, 27. Juni 2010

Klaras Abschied

"Deck ihn auf, Boby." Wie er da so liegt, mit seinem blassen Gesicht. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Wo ist mein alter Ill, mein schwarzer Panther? Ich möchte meinen Ill zurück haben, den von früher. Ich möchte wieder mit ihm im Konradsweilerwald sitzen und von unserer gemeinsamen Zukunft träumen, so wie wir es damals getan hatten. Doch diese Zeit ist leider vorbei. Die Zukunft wurde zur Gegenwart. Das habe unterdessen auch ich eingesehen. Und nun habe ich das einzig richtige getan. Ich musste hierher zurück kommen. Jetzt hab ich endlich mein Ziel erreicht, auf das ich mein Leben lang gearbeitet habe und ich bin überzeugt, dass es richtig war so zu handeln. Ill ist endlich bei mir und Niemand kann ihn mir mehr nehmen. Ich betrachte ihn zum letzten Mal, mein Ill. Seine Augen sind geschlossen und er sieht friedlich aus. Jetzt beginnt endlich unsere gemeinsame Zukunft. "Deck ihn zu, Boby. Wir brechen auf nach Capri."

Dienstag, 18. Mai 2010

Ill und Claires Geschichte

Die Sonne scheint, der Schnee ist geschmolzen und der Frühling steht vor der Tür.Das spürt auch Alfred, seit Tagen kann er an nichts anderes mehr denken, als an diese hübsche, junge Frau. Sie kam in den Laden seiner Eltern, als er gerade dort aushalf. Früher oder später wird der Laden ihm gehören, so wollen es seine Eltern. Alfred ist nicht besonders begeistert von der Idee, doch eines Tages wird er hinter der Theke stehen und dieser Tag wird schneller kommen, als ihm lieb ist.
Doch im Moment hat er keine Zeit sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die meiste Zeit des Tages verbringt er auf dem Dorfplatz. Er sitzt auf dem Brunnenrand und beobachtet das grosse, weisse Haus mit den grünen Fensterläden. Er wartet den ganzen Tag darauf, dass sie irgendwann raus kommt. Doch er muss auch ständig auf der Hut sein, denn Klara darf ihn auf keinen Fall das Haus beobachten sehen. In letzter Zeit treffen sie sich nicht mehr oft, Klara hat zur Zeit gerade einen Gelegenheitsjob in Kalberstadt. Sein nun schon fast einer Woche hat er nichts mehr von ihr gehört. Eine Ewigkeit, wenn man bedenkt, dass sie vor ein paar Wochen jede freie Minute zusammen im Konradsweilerwald oder in der Peterschen Scheune verbracht haben. Einmal haben sie sich sogar in die Schlafkammer der Witwe Boll geschlichen.
Es ist kurz nach Mittag und das Pflaster strahlt eine unerträgliche Hitze ab. Da kommt sie, die Tochter des Bahnvorstehers, Mathilda Kacher. Mit schnellen Schritten verlässt sie das Haus. Als sie Alfred am Brunnen stehen sieht, verlangsamt sie ihre Schritte und geht auf ihn zu. "Wo willst du hin?", will er wissen. Sie antwortet nicht, sondern nimmt seine Hand und sie gehen gemeinsam spazieren, in den Konradsweilerwald und zur Peterschen Scheune. So geht es Tag für Tag, Alfred weiss, dass er dringend mit Klara reden sollte. Aber wie man das mit den unangenehmen Dingen so tut, schiebt er es Tag für Tag hinaus. Dann nach etwa zwei Wochen trifft er Klara, als er mal wieder im Dorfladen aushilft. "Ich muss dringend mit dir reden.", beginnt Klara völlig ausser Atem. "Das trifft sich gut, denn ich hab dir auch was zu sagen. Aber du zuerst." - "Nicht hier, lass uns in den Wald gehen." Alfred schliesst den Laden ab und sie gehen schweigend die Landstrasse entlang, die in den Wald führt. Dort angekommen setzen sie sich auf die alte, moosbewachsene Holzbank, auf der sie sich das erste Mal geküsst haben. Nicht gerade der beste ort um Klara zu sagen, dass er sich von ihr trennen will, denkt Alfred.
"Hör zu Klara...", beginnt Alfred, doch Klara unterbricht ihn. "Du wirst Vater." Alfred sitzt wie versteinert da. "Was? Aber ich..." - "Gib dir keine Mühe Alfred, ich weiss längst alles, in einem so kleinen Städchen wie Güllen kann man nichts geheim halten. Aber wenn du denkst, du kannst dich jetzt aus dem Staub machen und mich mit dem Kind alleine sitzen lassen, dann hast du dich geschnitten. Wenns nötig ist gehe ich bis vors Gericht."

Einen Monat später, der Gerichtstermin steht für den nächsten Tag an. Alfred läuft nervös im Laden auf und ab. Was soll er jetzt bloss tun? Mathilda glaubt ihm immer noch, dass er nichts mit klara gehabt habe und irgendjemand anderes der Vater des Kindes ist. Doch das kann sich morgen vor Gericht schlagartig ändern. da kommt ihm die zündende Idee. Er greift sich die zwei letzten Flaschen Schnaps aus dem Regal und macht sich auf zum Marktplatz. Wie erwartet trifft er dort auf die zwei Dorftrottel Ludwig Sparr und jakob Hühnlein. Alfred albert zuerst ein wenig mit ihnen herum bis sie die erste Falsche Shchnaps getrunken haben. Dann macht er ihnen ein Angebot: Sie bekommen noch eine weitere Flasche, wenn sie am nächsten Tag vor dem Gericht sagen würden, sie hätten mit Klara geschlafen. Die beiden benommen vom vielen Alkohol in ihrem Blut willigten ein. Für Schnaps sind sie für fast alles zu haben. Denn der Schnaps ist teuer und rar im kleinen Güllen.
So kommt also der Tag der Entscheidung. Der Richter hört sich die Zeugenaussagen an und trifft schlussendlich das Urteil. Alfred Ill wird frei gesprochen. Klara Wäscher verlässt wütend und enttäuscht den Gerichtssaal. Noch am selben Tag verlässt sie das Städtchen, nicht für immer, aber für lange Zeit. irgendwann wird sie wieder kommen und Gerechtigkeit schaffen, das schwört sie sich.